Im WIEN MUSEUM am Karlsplatz war im Jahre 2004 eine umfangreiche Ausstellung zu dem Thema „Schiele und Rössler, der Künstler und sein Förderer,“ zu bewundern. Abgesehen von dieser fruchtbaren intensiven Beziehung zwischen den beiden, wird in der Ausstellung auch Rössler (1877-1955) als Förderer und Kunstsammler von österreichischen Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts ausführlich gewürdigt. Davon sind natürlich viele Namen jedem österreichischen Exlibris-Sammler bekannt. Um nur die wichtigsten zu zitieren: Uriel Birnbaum, Anton Faistauer, Christian Griepenkerl, Albert Paris Gütersloh, Carry Hauser, Ludwig Heinrich Jungnickel, Luigi Kasimir, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Oskar Laske, Carl Moll, Kolo Moser, Emil Orlik, Ferdinand Schmutzer, Richard Teschner, Fraz Zülow und viele andere. Eine Ausstellung von Exlibriswerken obig genannter Künstler wäre eine schöne Aufgabe, aber auch eine Sensation. Tatsächlich haben die Kuratoren der Ausstellung, Tobias G. Natter und Ursula Storch, verdienstvollerweise auch Exlibris ins Ausstellungsprogramm genommen, die für Arthur Rössler, bzw. seine Frau geschaffen wurden. Zu sehen waren Exlibris von: Josef von Divéky, Willy Geiger, Raphael Kirchner, Otto Rudolf Schatz, Hans Volkert und Robert Wosak. Im Ausstellungskatalog wird zusätzlich ein Exlibris von Walter Caspari zitiert, das aber nicht ausgestellt war. Da ich dieses Blatt kenne und besitze, ist mir ein scheinbar ähnliches, ausgestelltes Sujet sofort aufgefallen. Am nächsten Tag hatte ich das Exlibris in die Ausstellung mitgenommen, und siehe da, beide Graphiken waren tatsächlich identisch. Walter Caspari hat die ornamentale Graphik des Buchschutzeinbandes für das Werk Arthur Rösslers „Und es war eine glühende Nacht“ ein zweites Mal verwendet, als Exlibris für Arthur Rössler. Im Ausstellungskatalog des WIEN MUSEUM s wird dieses Büchlein, erschienen 1899, als Rösslers „erste selbstständige literarische Publikation“ zitiert. (Arthur Rössler: „Und es war eine glühernde Nacht“. Verlag von August Schupp in München. 1899. 2. Auflage von „Der Surm und andere Skizzen“, Nachweis: Wiener Stadt- u. Landesbibliothek A 155 173).
Da dieses Exlibris weder im Gutenberg-Katalog, noch bei Walter von Zur Westen, noch in „Das moderne deutsche Gebrauchs-Exlibris“ von Braungart, auch nicht in „Das Exlibris“ von E. Schutt-Khem zitiert, bzw. abgebildet ist, kann man dieses Blatt wohl als Rarität bezeichnen.
Walter Caspari (1869-1913), Maler, Illustrator, Graphiker, Karikaturist, und Zeichner, wird in Karl F. Stocks Exlibrisbibliographie in 13 einschlägigen Publikationen zitiert. Diese vielen Nachweise sind ein Beleg für die große Annerkennung und Wertschätzung, die Caspari in Exlibris-Kreisen genießt.
Ein Schmuckstück in meiner Bibliothek ist der folgend zitierte Katalog dieser Ausstellung. Katalog zur 313. Sonderaustellung des WIEN MUSEUMS (bis 2003 Historisches Museum der Stadt Wien) 8.7.2004 bis 10.10.2004. SCHIELE & ROESSLER, Der Künstler und sein Förderer. Hrsg.: Tobias G. Natter und Ursula Storch, Wien Museum. Verlag Hatje Cantz, ISBN 3-7757-1479-0.
Erstellt 2006, fertiggestellt 2021 von Peter Rath ®, Wien