Conrad (Konrad) Mautner Wien 23.2.1880-Wien 15.5.1924 und Stephan Mautner 12.2.1877-Juli 1944

Conrad (Konrad) Mautner Wien 23.2.1880-Wien 15.5.1924

Österreichischer Volkstumsforscher, Brauchstumforscher, vor allem Liedforscher und Graphiker.  Er war der Zweiter Sohn des Textilindustriellen Isidor Mautner (1852-1930)   

und der Kunstmäzenin Jenny Mautner (1856–1938).

Die Biographie von Conrad Mautner (Pseudonym Adam Konturner) ist mehrfach online, daher hier nur das Wichtigste. Im Väterlichem Betrieb nur ungern, widmete sich Conrad der Volkstumforschung. Conrad Mautner verbrachte seinen Kriegsdienst in der musikhistorischen Zentrale des k.u.k. Kriegsministeriums in Wien. Er war dort mit der Sammlung von Soldatenliedern betraut. 1921 zog sich Konrad Mautner endgültig von allen Posten im väterlichen Unternehmen zurück.

Konrad Mautners wahre Leidenschaft galt der Volkskultur des Ausseerlandes, wo er mit seinen Eltern und Geschwistern seit früher Kindheit alljährlich die Sommerfrische verbracht und enge Freundschaften mit Einheimischen geschlossen hatte. Er verlegte nach der Eheschließung mit seiner Cousine Anna Neumann im Jahre 1909 seinen Lebensmittelpunkt an den Grundlsee. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor, wovon eines schon als Kleinkind starb. 1919 konvertierte Konrad Mautner gemeinsam mit seiner Ehefrau Anna Mautner zum Protestantismus.

Konrad Mautner sammelte alte Trachten, gründete 1909 einen Trachtenverein, organisierte Trachtenfeste und veröffentlichte zahlreiche Studien zum Brauchtum und Liedgut des Ausseer Landes. Als eine bibliographische Kostbarkeit gilt heute Konrad Mautners 1910 verfasstes „Steyerisches Raspelwerk. Lieder, Vierzeiler und Gasselreime aus Goeßl am Grundlsee“, dessen überaus aufwendige Herstellung von seinem Vater finanziert wurde. Ein noch umfangreicheres Projekt war das 1922 gemeinsam mit dem Volkstumsforscher Viktor Geramb begonnene „Steyrische Trachtenbuch“, das erst 1939 vollendet war. Konrad Mautner erlebte allerdings nur die Herausgabe des ersten Bandes, er starb am 15. Mai 1924. Er wurde am Pötzleinsdorfer Friedhof bestattet. Das Grab ist bereits aufgelassen. Am 6. August 2010 wurden Mautners sterbliche Überreste exhumiert und auf dem Ortsfriedhof Grundlsee wiederbestattet.