Hans Leo Przibram 1874-1944 Werkliste und Kurzbiographie.

Dr. phil. Hans Leo Przibram, geb. Wien 7.7.1874, ermordet 20.5.1944 in Theresienstadt. Univ.-Prof. für Pflanzenphysiologie an der Univ. Wien, Mitbegründer der Biologischen Versuchsanstalt im Wiener Prater.

Vater: Gustav Przibram, Prag 2.12.1844, Kreuzlingen (Schweiz) 15.8.1904. Mutter: Charlotte Freiin Schey von Koromla, 5.7.1851, Wien 27.1.1939.

Die Familie kann sich auf Salomon Przibram, Prag 1736 – 1802 zurückführen. (Gaugusch.)

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Dr. Hans Leo Przibram.

Akad. Gymn., 1894 – 1899 Zoologiestudiun  a. d. Univ. Wien bei Berthold Hatschek, anschl. physik. Praktikum bei Franz Serafin Exner, u. einen human-anatomischen Kursus a. d. Med. Fak. Ab 1896 Std. be dem Parasitologen Leuckhart in Leipzig, ehe er 1899 a. d. Univ. Wien promivierte. Von 1900 – 1902 studen beim physiologischen Chemiker Hofmeister in Straßburg. 1904 konnte sich Dr. Hans Leo Przibram in Wien für „Zoologe mit besonderer Berücksichtigung der experimentellen Morphologie“ habilitieren, und wurde kurz vor der Schenkung der Biologischen  Versuchsanstalt    an die K. Akademie 1913 zum unbesoldeten außerordentlichen Professor für experimentelle Zoologie ernannt. 1921 wurden ihm die Bezüge eines Etraordinarius ad personam zuerkannt. Weitere Studien an zoologischen Stationen in Triest, Neapel und Rostof (Bretangne) zum Studium der Meeresfauna. Er begann  Entwicklungsphysiologische Studien an Meerestieren in der Nachfolge von Wilhelm  Roux und unternahm ausgedehnte Forschungsreisen, unter anderem zusammen mit Leopold von Portheim und Paul Kammerer 1904 in den Sudan, um tropische Versuchstiere für das Vivarium zu sammeln. Mit der Biologischen Versuchsanstalt schuf sich Hans P ideale Möglichkeiten, um den Ansatz einer experimentellen Biologie konsequent zu verfolgen. Selbst eine geraffte biographische Skizze darf Dr. HansLeo  Przibram Begabung als Zeichner nicht unerwähnt lassen, die ihm bei der Darstellung seiner biologischen Forschung sehr zugute kam. Er trat mit seiner graphischen Begabung auch öffentlich hervor, und durch die Vermittlung von Adolf Loos beteiligte er sich an den Winterausstellungen der Sezession in den Jahren 1899/1900 und 1900/1901 und publizierte Arbeiten in Ver Sacrum vom Juni 1901. Für Freund und Verwandte war Dr. Hans Leo  Przibram ein begehrter Produzenz von Exlibris. (ÖEG Jb. 1904).

Vetter von Hans Leo ist:        

Leopold Porges Ritter von Portheim * Prag 7.2.1869, nach Studium Leiter der Botanischen Abteilung der Biologischen Versuchsanstalt neben Hans Leo P.;  (Drittes Gründungsmitglied war Wilhelm Figdor * Wien 1866, + Wien 27.1.1938, Sohn d. Gemeinderates Gustav Figdor und ein Cousin des bekannten Wiener Kunstsammlers Dr. Albert Figdor. Wilhelm studierte in Wien u. Bonn u. habilitierte sich a. d. Univ. Wien für das Fach Pflanzenphysiologie.  1923 wurde er a. o. Professor d. Physiologie und Anatomie der Pflanzen a. d. Universität Wien und stellvertretender Leiter des Instituts für Pflanzenphysiologie.
°° Elisabeth (Else) Ungar * 17.5.1886, + …, To. d. …, Prof. f. Med. a. d. Univ. Bonn.   

Exlibris:

Anonym; Erwähnt: ÖEG Jb.1904, S. 10; Später für Gustav Pick lt Erwähnung ÖEG Jb. 1904 S. 37, Fußnote;

G. u. F. Bunzel Erwähnt; ÖEG Jb. 3/1905, S., 65;

Fritzi; Erwähnt: ÖEG Jb. 3/1905, S., 65;

Dr. Otto R. v. Fürth (Straßburg i. E.); Erwähnt: ÖEG Jb.1904, S. 10;

B. H. Goldschmid; Erwähnt: ÖEG Jb. 3/1905, S., 65;

Moritz R. v. Gruenebaum: Wachhund auf einem Buch sitzend (einfärbig) Abb.; Erwähnt: ÖEG Jb.1904, S. 10;

Klara (v. Hartl-Ehrenfeld) heraldisierter Name (zweifärbig); Erwähnt: ÖEG Jb.1904, S. 10;

Erich von Hornbostel jun. Wappenembleme (einfärbig); Erwähnt: ÖEG Jb.1904, S. 10;

Konstantin Nörrenberg (Kiel); Erwähnt: ÖEG Jb.1904, S. 10;

Gustav Pick; Erwähnt und Abgebildet: ÖEG Jb. 1904; S. 38;

F. (Friedrich Przibram); Erwähnt: ÖEG Jb. 3/1905, S., 65;

(Moritz Freiherr) von Schey (Koromla, Generalkonsul in Madrid), Ping-Pongspiel (einfärbig); Erwähnt: ÖEG Jb.1904, S. 10;

A. v. Schey, drei lesende Gestalten, (einfärbig) Abb.; Erwähnt: ÖEG Jb.1904, S. 10;

Wilhelm Schölermann, schwarze Katze (einfärbig); Erwähnt: ÖEG Jb.1904, S. 10;

E, St. NH. = E. Stang, Nörrenberg, (Abb.); Erwähnt: ÖEG Jb. 1905, S.65;

Dr. Ludwig Weissel, Frau im Exlibris; Erwähnt: ÖEG Jb.1904, S. 10;

Otto Weissel, Bibliothekarin (einfärbig) Abb.; Erwähnt: ÖEG Jb.1904, S. 10;

Personen – Exlibris – Auswahl.

Gustav Pick, Kaufmann und Hobby Komponist Wiener Lieder. Bekannt für das Fiakerlied.

Dazu der Text ÖEG Jb. 1904, S.38:

            I führ zwa harbe Rappen.

            Mein Zeug, dös steht am Grab`n

            A so, wia dö zwa trappen,

            Wer`n S nöt vül g`seg`n hab`n.

Es war im Mai 1885, als die Schöpfer der Wiener freiwilligen Rettungsgesellschaft, Baron Mundy, Graf Wilczek und Graf Lamezan daran denken mußten, dem jungen Unternehmen durch eine größere Hilfsaktion von neuem Existenzmittel zuzuführen. Gleichzeitig befanden sich die Wiener Fiaker in Notlage und riefen nach Rettung.

Die Herren planten also ein Wohltätigkeitsfest in der Rotunde und fahndeten nach Attraktionsnummern für ihr Festprogramm. Wie Angenehm war ihre Überraschung, als sie eines Abends bei Herrn Pick vorsprachen und auf seinem Schreibtische ein noch feuchtes Manuskript erblickten, ein Fiakerlied, das eigens für diese Gelegenheit geschaffen Schien! Man sah, man las, man hörte und war entzückt, eine Programm-Glanznummer gefunden zu haben, welche der Autor mit gewohnter, vornehmer Denkungsart den wohltätigen Zwecken gern und unentgeltlich widmete. Als sich in gleich uneigennütziger Weise der allgemeine Liebling der Wiener, der unübertreffliche Girardi bereit erklärt hatte, das Lied zum Vortrage zu bringen und Baron Rothschild sein berühmtes Hausorchester zur Begleitung desselben zur Verfügung stellte, war man des durchschlagenden Erfolges sicher.

In der Tat war der für die Produktion ausersehene Transept in der Rotunde mit Tausenden von Menschen gefüllt, 200 Sitzplätze zum Preise von 10 Gulden sofort ausverkauft, der Beifall frenetisch.

Danach gelangte das Fiakerlied zu solcher Popularität, das sich das Wiener Stadtkommando veranlasst fand, den Militärkapellen die Aufführung desselben zu verbieten, um die unvermeidlich gewordene enthusiastische Mitwirkung des Publikums zu bannen.

                                                            Dr. Karl Mandl, Wien. (Bibliothekar von Baron Wlicek)       

Gustav Pick, geb. in Rechnitz, im judisches Ghetto  10.12.1832, gest. in Wien am 29.4.1921, bestattet in der israelitischen Abt., Wiener Zentralfriedhof 8/60/105. 

Der Kaufmannsohn und Bankbeamter nahm in seiner Jugend Klavierunterricht, und begann in seiner Freizeit zu Wienerlieder zu Komponieren. Das Fiakerlied war seine bekannteste Komposition. Er war mit Nestroy und Graf Wilcek bekannt. Bekannt in Wien ist die Gustav Pick-Gasse.   

 Erich von Hornbostel, geb. Wien 25.2.1877, gest. in Cambridge 28.11.1935. Österreichischer Musikethnologe und von 1906 bis 1933 Direktor des Berliner Phonogram-Archives. (Siehe Wikipedia.)

Erstellt von Peter Rath 6/2020 in Wien ©.