Karl Mayländer geb. 2.10.1872, als Sohn von Wilhelm Mayländer und der Emilie Fioretto, geb. Perso, in Wien geboren. 1917 war er bereits Inhaber der protokollierten Firma W. Mayländer, Waren- und Kommissionsgeschäft in Wien 9, Türkenstrasse 10. Aus den nur spärlich vorhandenen Lebensdaten und Fakten, ist das Engagement des Sammlers für das Volksheim Ottakring bekannt. Von 1900 bis 1938 war Karl Mayländer Vorstandsmittglied und Kassenrevisor-Stellvertreter des Volksheimes. Möglicherweise wurde Mayländer durch Kunstausstellungen des Volksheimes auf ausstellende Künstler aufmerksam. Jedenfalls ließ sich Karl Mayländer bereits 1917 von Egon Schiele portraitieren. Er sollte zumindest 18 Werke von Egon Schiele besessen haben. Werner J. Schweiger verdanken wir folgenden Hinweis aus dem „Handbuch des Kunstmarktes 1926“: Mayländer Karl, Kaufmann, Wien XVIII. Weimarer Straße 7. (Sammelgebiete:) Graphik, Exlibris, Bibliophilie.
Nicht unüblich ist die Verbindung zwischen Kunst- und Exlibrissammler. Der Sammler wurde 1919 Mitglied der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft. In späteren Jahren wirkte er im Vorstand der Gesellschaft als Kassenrevisor.
Am 20. Juni 1941 wurde Karl Mayländer aus seiner Wohnung in der Weimarer Straße Delogiert und kam gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Ottilie Fleischmann, geboren am 8.2.1875 in ein Sammelquartier in Wien 2, Im Wird 3/6. Am 22. Oktober 1941 wurde er für den sogenannten „Polentransport“ vorgesehen. Karl Mayländer wurde am 23.10.1941 gemeinsam mit seiner Schwester Ottilie Fleischmann mit dem Transport 8. nach Lodz deportiert.
Exlibris für Karl Mayländer:
Franziska Jaksch für Mayländer K.; Rad; Frau mit Bild und Orden über alten Mann, Portrait von Richard Wagner, mit Noten des Komponisten; Nachweis: Galerie Bauer 4791; Slg. Rath;
Franz Kaiser für Karl Mayländer; Ho schn; 129×102; braun auf grau; o. J; s/hs; In Initiale „M“ sitzender Leser, darüber auf Pentagramm stehender män. Akt mit Lanze auf Drachen zielend; Nachweis: G 27872; Slg. Rath;
Arthur Pauzen für Mayländer K.; Rad; 88×63; sw; o. J; s/hs; num.Ex. 35; Vor Spalt in Büchermauer sitzend Lesender, oben Spinne im Netz; Nachweis: Gut Kat 8035; ÖEG Jb. 18/1920, S. 17-18; Siehe Werkliste Arthur Paunzen (19) in meiner Homepage;
Aloys Wach für Karl Mayländer; Rad; 107×78; braun-w; 1920; s; Männl. Halbfigur mit religiösem Buch. Motto: Die Bücher als Synthese der Erkentniss aller grössen Männer helfen uns zur Synthese unserer eigenen Lebensbestimmung / Heilig sei das Wort. Gut Kat 45721, Abb. E 278; Smetana, Alexandra: Das Exlibris als Psychogramm: Anmerkungen zu Arbeiten von Aloys Wach (1892-1940), In: Wiener Kunsthefte: Zeitschrift für Druckgraphik, Jg. 5. 2001, Nr. 3 = Nr. 19 der Neuen Folge, S. 20-21, 3 Illust. (Die Illustr. zeigen Exlibris folgender Eigner: Aloys Wach (Selbstportrait); Karl Mayländer; Stefan Zweig (Portrait), [Zitat aus der Exlibrisdatenbank von HR Dr. Karl F. Stock, ID 133745];
Georg Wimmer für Karl Mayländer; Kupferstich; 118×79; sw; o. J; hs; Weiblicher Akt auf aufgeschlagenem Buch von Heiligenschein umgeben. Nachweis: Slg. Rath
Erstellt von Peter Rath, © Wien 2020/2021.