Emil Fickert 1870-1957 und Alexander (Sascha) Šantel. 1883-1945

Emil Fickert

Alexander Santel für das Streichquartett Steiner Santel Mayr Fickert

Alexander Santel für das Streichquartett Steiner Santel Mayr Fickert

Es ist eine große Freude, eine nähere Verbindung zwischen einem Exlibris-Sammler und Künstlern zu finden. In diesem Fall waren beide genannten auch zusätzlich Musiker, die gemeinsam in einem Quartett musizierten. Alexander Šantel spielte Violine, Emil Fickert das Cello. Vermutlich Georg Steiner Violine, für Mayr gibt es zu viele Möglichkeiten. Das Quartett hatte den Namen „Streichquartett Steiner Šantel Mayr Fickert.“

Alexander Santel für Emil Fickert

  

Emil Fickert, Musiker (Cellist), Exlibris-Sammler und Bankier, geb. am 23. 12. 1870 in Wien, gest. am 18. 6. 1957 ebenda. Vater: Wilhelm F. Dir., Mutter: Louise Luhde. Emil Fickert wurde von Otto Werner, Friedrich Buxbaum Cello, Karl Mayr und Anton Bruckner in Musiktheorie ausgebildet. Er erlernte Cello und Theorie. Als Cellist lag sein Schwerpunkt vor allem auf der Kammermusik. Darüber hinaus war er als Verfasser von Rezensionen und Kritiken in verschiedenen Zeitschriften aktiv und veröffentlichte u. a. Werke wie Richard Wagner. Eine Ex libris-Studie (1904) und Beethoven Ex libris (1906). (data.oenb.ac.at). In der 5. (ÖEG) Versammlung, am 25. November1915 sprach Emil Fickert über Musik Exlibris. (E. Vymladil).

Von Emil Fickert ist folgende Komposition bekannt: “Zigeunerlied,” Gedicht von Myriam Peltazzi. Lied für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte u. obligater Violine. (Adresse E. F. Wien I., Benngasse 13. 

Ein Teilnachlass von Emil Fickert ist in der Österreichischen Nationalbibliothek. In der Wien Bibliothek, Handschriftenabteilung, sind Briefe von E. F. Emil Fickert ist der jüngere Bruder von August Fickert (Lehrerin und Frauenrechtlerin, 1855-1910, Ehrengrab am Fh Neustift).                                       

Künstlerin Hedwig Gerber

Für Emil Fickert wurden folgende Exlibris geschaffen:

Elsa Baesecke für Emil Fickert; Kli. (Raster); 91×63; s auf Rose; o. J. (1905); s; Auf Felsblock sitzende, Meer; Nachweis: Gut Kat 14354; Slg. Rath;

Hedwig Gerber; Rad; 108×68; sw; o. J., (1907); Standbild unter Bäumen bei Bach u. Steg, unten Notenzeilen m. Beischrift LANGSAM ZART zwischen Maiglöckchen; Nachweise: Gut Kat 23199, Abb. 680; Slg. Rath;  

Bertha Hassak; Kli; 80×55; sw, o. J., (1900); s; Stilleben mit Mandoline, Büchern, Schreibzeug u. Blumen in Vase an offenem Bunzenfenster in Rundbogen; Nachweise: Gut Kat 24819; Slg. Rath;

Robert Kühnel; Kli; 70×38; sw; O. J., (1904): Felsmassiv; Nachweis: Gut Kat 26974;

Robert Kühnel; Kli; 70×38;s auf beige; o. J., (1910); Felsmassiv; Nachweis: Gut Kat 30165;

Lucretia Leiser – Pfeiffer;  Kli, 108×125; 1903?; große Rübe, deren Wurzel sich teilend die Umrandung des Exlibris ergibt, im unteren Blattdrittel Sonne mit Strahlenkranz und Notenzeile Nachweise: ÖEG Jb. 1/1903, S. 54;

Mary Ann von der Meden; Prinzessin auf Rehbock sitzen, Notenzeile; Nachweis: Als Kopie verhanden, (Internet);

Rose Reinhold

Rose Reinhold; Rad; 140×95; braun; o. J; s; Beethoven Todesmaske mit Lorberkranz, Notenzeile Op. 27, Nr. 2, Beginn der Mondscheinsonate; Nachweis: Slg. Rath;  

Alexander Santel; Kli; 105×97; s/hellgrün; o. J; s; Cello Spielender Jüngling; Nachweis: Gut Kat 39587; Slg. Rath; 

Alexander Santel: Ex Libris des Streichquartettes Steiner Santel Mayr Fickert; Kli: 59×93; sw; o. J; Vier Musiker an einem Doppelpult, darüber Leuchte; Nachweis: Slg. Rath;

Für seine Schwester Marianne Fickert:

Bertha Hassak; Kli; ca. 71×47; sw; o. J; s; Auf Bank an Ufer sitzende Lesende; Nachweis: Gut Kat 24820;

Mary Ann von der Meden

                                                

Nachweise:

Exlibris – Datenbank von HR Dr. Karl F. Stock; data.oenb.ac.at; ÖBL; Internet; Slg. Müksch; Slg. Rath; 

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Alexander (Sascha) Šantel

Alexander (Sascha) Šantel geb. Nova Gorica 15.3.1883, gest. Ljubljana 1.7.1945 (62J) Sohn von Anton Šantel und Augusta Šantel (sen), Gattin von Ruža Šantel. Bruder von Henrika (Henrieta) Šantel (1874-1940, Malerin), Augusta Šantel (d. J.), Leo Šantel, Maks Šantel, und Danica Šantel. (Geni, Verwaltet von Elle Kiiker, aktualisiert 24.5.2018.) Lehrer, Graphiker, Maler, Musiker und Komponist, (Library of Congres). Augusta d. J.: 21.7.1876-2.12.1968, Tochter von Alexander und Ruža Šantel.

Künstler: Alexander Santel

Anton Santel 13.1.1845 – 5.5.1920, Prof.; (k.k. Staatsgymnasium in Görz, siehe Parte: Henriette Edlen von Aigentler geb. Fischer. Fh. St. Peter, Graz. Grazer Tagespost 31. Dezember 1873)
°° 1873 Agusta (Auguste) d. Ä.,  Santel geb. von Aigentler, Stainz 12.5.1852 Ljubljana (Laibach) 29.5.1935, Malerin, studierte in Graz, Tochter eines Richters, der aus Liebhaberei Miniaturen Malte,  

  1. Augusta d. J., * Görz 21.7.1876 Malerin in Marburg (Maribor). Thieme Becker (WBIS)
  2. Henrietta  (Henrike) Santel, Görz 17.8.1874 – Ljubljana (Laibach) 15.2.1940, Malerin,
  3. Alexander Santel, Görz 15.3.1883 Ljubljana (Laibach) 1.7.1945, Maler Graphiker und Musiker, studierte in Wien u. München.

Alexander studierte Freihandzeichnen an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie bei Kenner und an der Akademie der bildenden Künste, 1902/03 und 1906 an der Universität Kunstgeschichte, aber auch Musikwissenschaften bei Guido Adler. Das künstlerische Talent wurde von seiner Mutter, Augusta Šantel d. Ä., an ihn und seine zwei Schwestern Henriette und Auguste d. J. vererbt. Aus der Hand der Mutter stammen Portraits ihrer Schwester Henriette und deren Gatten Ludwig Eduard Boltzmann, dem berühmten österreichischen Physiker.

Alexander Šantel war bis 1906 am Gymnasium in Wien III. (1907 Lehramtsprüfung für Zeichnen und darstellender Geometrie), dann in Capodistria (Koper), 1908 bis 1918 in Mitterburg (Pazin), 1919 in Sušak, ab 1920 an der Gewerbeschule in Laibach tätig,wo er auch an der Kunstschule Probuda wirkte. 1913 vervollkommnete er sich an der graph. Schule Brockoffs in München. Während seines Wiener Aufenthalts gründete er gemeinsam mit seinen slowenischen Kollegen (u. a. Gaspari, Birolla und Smrekar) an der Akademie der bildenden Künste den Künstlerverein Vesna, dessen Motto „Kunst aus dem Volke für das Volk“ war und der folkloristische Motive sowie Förderung der Graphik als Illustration und der dekorativen Kunst – beeinflußt von der Wiener Secession – anstrebte. Š. neigte zum Lyrischen Realismus, dessen Farben und Lichtwerte auch vom Impressionismus beeinflußt wurden. Sein Oevre umfaßte Landschaften (Istrien und Slowenien), Porträts, musikalische und folkloristische Motive (z. B. Volkstrachten aus dem Küstenland, die als Ansichtskarten vervielfältigt wurden.) Beachtenswert sind seine Graphiken (Holzschnitte, Radierungen), besonders der Zyklus slowenischer Komponisten. Er verfaßte auch kunsthistorische wichtige Abhandlungen und war daneben ein angesehener Violinist und Komponist von Instrumental- und Volksmusik. Ausstellung in: Laibach 1943, 1983, in Nova Goricia 1970 (Familienausstellung).

Exlibris von Alexander Santel:

Emil Fickert; Kli; 105×97; s/hellgrün; o. J; s; Cello Spielender Jüngling; Gut Kat 39587; Slg. Rath; 

Ex Libris des Streichquartettes Steiner Santel Mayr Fickert; Kli: 59×93; sw; o. J; Vier Musiker an einem Doppelpult, darüber Leuchte; Nachweis: Slg. Rath;

Gretl Dillmann; sw; o. J; Kind vor liegendem Buch mit umgefallenen Tintenfass; Nachweis: Kopie Ok; 

 Augustae Santel (im Ordner Abgeb.) Motiv: Violinistin stehend in wallenden Kleid in einem Kreis; Nachweis: Kopie Ok;  

Auch ein Exlibris für: PR. ANT. SANTEL; Kli; Männlicher schreibender mit Feder (im Ordner Original). Möglicherweise: Anton Šantel, Peanic (damals Steiermark) 1845-1920, Gymnasialprofessor für Mathematik, Physik und Stenographie am Staats-Obergymnasium in Görz und Ehegatte von Henriette von Aigentlers ältester Schwester August (Gusti). Wohnte in Görz, Contrada ponte nuovo, Casa Buetan.

Literatur:

Igor Longyka: Sašcha Šantel, Catalog of an exhibition in the Slovanska knjižnica v Ljubljana, September 2015. 200 copies, 63 pages, illustrations (some color), 21 cm. ISBN 9789612834531 9612834539

Marija Miheve: Sašcha Šantel and his portraits of composers. 253 pages, color illustration, 24 cm, in Slovenian and English. ISBN 9616530445 9789616530446

Fertig gestellt März 2021 von Peter Rath, © Wien.