Hugo (Gerhard) Ströhl 1851-1919 Werkliste.

Nachweise:

Gut. Kat.         = Exlibris des Gutenberg Kataloges 2.Teil A-K, und L-Z.

ÖEG Jb.          = Jahrbücher der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft

Stock               = Zitiert in der Exlibris Datenbank von Dr. Karl F. Stock

Slg. Rath         = Sammlung Brigitte und Peter Rath

Die Exlibris Beschreibungen sind dem Gutenberg Exlibris Katalog angenähert. Alte Texte über Exlibris wurden sprachlich nicht verändert. Unterschiedliche Beschreibung in den verschiedenen Texten, da Anzahl der Exlibris mit Fragezeichen. Da die Entstehungszeit der Exlibris teilweise nicht eruierbar waren, ist die Abfolge der Blätter willkürlich.

1)EX LIBRIS BERNHARDI PRAEPOSITI CLAVVSTRO N(eo)B(urg). Farbkli. violett; 90×65 und 148×113; 1903; s; … im Jahre 1903 gezeichnete Bibliothekszeichen des jetzigen Propstes des regulierten lateranensischen Chorherrenstiftes Klosterneuburg bei Wien, Bernhard Peitl, zur Anschauung. Im spitzovalen Mittelfeld erscheint das Wappen des Stiftes mit dem persönlichen Wappen des Herrn Prälaten zusammengestellt. Das Wappen des Stiftes Klosterneuburg (gegründet um 1107 vom Markgrafen Leopold dem Heiligen) zeigt in Rot eine silberne Sturtzkrücke, welches Wappenbild zum ersten Male in einem Rückensiegel des Probstes Georg I. Muestiger (1418-1442) erscheint. Das mit Pfaufedern besteckte Helmkleinod ist erst viel später nachzuweisen und tritt zum ersten Male 1640 unter dem Probste Bernhard Waiz (von Waiz), 1630-1643, im Wappen auf. Das persönliche Wappen nimmt Bezug auf die erste Tätigkeit des Probstes im Stifte, der in seiner Jugend Chorknabe im Stifte gewesen war. Der goldenen Lyra im blauen Felde entspricht der von Gold und Blau quergeteilte Flug auf dem Helme. Die Legende lautet: EX LIBRIS BERHARDI PRAEPOSITI ClAVSTRO N(eo)B(urg). In den vier Ecken erscheint je eine Blüte des Holunderstrauches, im Bezuge auf die Gründungslegende des Stiftes, nach welcher das Stift an jener Stelle erbaut wurde, wo man auf einem Holunderstrauche den vom Wind entführten Schleier der Markgräfin Agnes, Gemahlin Leopold des Heiligen, wiederfand. Rahmung mit Renaissance – Motiven.       

Nachweis: Abb. Zeitschrift f. Bibliothekszeichen – Bücherkunde und Gelehrtengeschichte, Organ des von Friedrich Warnecke begründeten Exlibris –Vereins zu Berlin, XVI. Berlin 1906. No. 1. S. 15, Beschreibung S. 16 und S. 17; Gut. Kat. 2, L-Z. S. 487, 43.008; Slg. Rath;   

2) EX LIBRIS BIBLIOT MONASTERII + GERVSENSIS +. Kli.; Farbe; 1895; s; Bibliothekszeichen des Prämonstratenser – Chorherrenstiftes Geras in Niederösterreich, gegründet von Ulrich von Pernegg zwischen 1152 bis 1159. Das im Jahre 1895 gezeichnete Exlibris zeigt in der Mitte das vom römischen Könige Ferdinand I. de dato Wien, am 22. Juni 1542 verliehene Wappen, einen von Grün und Rot geschachten Schild, umzogen von der Legende: Das Wappenbild ruht auf einem, im Bezuge auf das Hauptwappen der Prämonstratenser mit französischen Lilien gemustertem Grunde.

Im oberen rechten Eck erscheint das Wappen des Abtes Michael Wallner (1713-1729), der sich grosse Verdienste um die Bibliothek des Stiftes erworben hatte. Das Wappen zeigt im roten Felde einen grünen Schrägbalken (Tinkturen des Stiftwappens), beseitet von je einem silbernem Kreuze. Der Balken ist mit drei silbernen sechsstrahligen Sternen belegt. Im linken Eck ist das Wappen des Abtes Ignaz Hörstelhofer (1797-1813) angebracht, der 1805 den schönen Bibliothekssaal erbaute und mit Fresken schmücken liess. Sein Wappen zeigt im blauen Felde eine aufwärts fliegende weisse Taube mit einem Blumenzweige im Schnabel.     

Nachweis: Abb. Zeitschrift f. Bibliothekszeichen – Bücherkunde und Gelehrtengeschichte, Organ des von Friedrich Warnecke begründeten Exlibris –Vereins zu Berlin, XVI. Berlin 1906. No. 1. S. 14, Beschreibung S. 16; Gut. Kat. 2, L-z, S. 487-487, 43.006;   

3) Aus der Landkommendischen Bibliothek in Gumpoldskirchen; Kli; 78×48; 1894; blau-w.; s; Auf fauchendem Löwen sitzender Bärtiger nach links, in Spitzbogen mit Trauben. Ehemaliges Haus des Deutschen Ordens. Jetzt Schloss Gumpoldskirchen, Beherbergungsbetrieb und Seminarhotel. Eine ältere Wehranlage mit zwei Befestigungstürmen sind Teil einer barocken, unregelmäßigen und vierflügeligen Schlossanlage. Der Teil einer Wehranlage wurde 1241 von Friedrich II. dem Deutschen Orden geschenkt. Das Schloss wurde im Jahre 1931 durch Umbau und Aufstockung erneuert. Die Bibliothek würde aufgelassen und auf andere Ordenshäuser verteilt (Information von Dr. Tillfried Cernajsek) Pächter ist seit 2017 Ladislaus Edmund Batthyány-Strattmann.

Erwähnt: Gut. Kat. 2, L-Z, S. 486, 43.005; Slg. Rath;

4) Canoniae Claustroneoburg; Kli, (Litho lt. Gut. Kat. S. 486, 43.004); 103×70 und ??? 2. Var; beige; 1904, (1915/16 ÖEG Jb. 1916); Wappen des Stiftes, darüber Mitra und Krummstab, Kardinalhut, links Globus mit Büchern, rechts Marienstatue mit Kind und Büchern. Darunter im ovalen Rahmen Ansicht des Stiftes Klosterneuburg. Links und rechts oben Blüten des Holunderstrauches, im Bezuge auf die Gründungslegende des Stiftes, nach welcher das Stift an jener Stelle erbaut wurde, wo man auf einem Holunderstrauche den vom Wind entführten Schleier der Markgräfin Agnes, Gemahlin Leopold des Heiligen, wiederfand. Nachweis: Gut. Kat. 2 L-Z, S. 486, 43.004; Stock; Slg. Rath        

5) Hubert Graf de la Fontaine et Harnoncourt-Unverzagt (welcher?); Kli; 110×77; sw; (1906?)s; Das Exlibris zeigt im Vierpass das alte Wappen dieses französisch-luxemburgischen Geschlechts, in Gold zwischen zwei gekreuzten blauen Pilgerstäben eine rote Jakobsmuschel. Interessant ist das Zimier des Wappens, ein auf der Schulterteilung des Helms fussender Löwe, eine Formation, die man z. B. auch beim Zimier der Freiherren von Münsterol (Montreux le château) vorfindet. Legende: „Hubertus Comes de la Fontaine et Harnoncourt-Unverzagt.“ (Aus  Baden, NÖ.) Das Wappen ist ohne Benutzung von Contourstrichen mit der Feder gezeichnet.

Nachweis: Abb. Zeitschrift f. Bibliothekszeichen – Bücherkunde und Gelehrtengeschichte, Organ des von Friedrich Warnecke begründeten Exlibris –Vereins zu Berlin, XVI. Berlin 1906. No. 1, S. 18, Beschreibung S. 19; Gut. Kat. 2, L-Z, S. 487, 43.011; Slg. Rath 

6) Camillo List, 1867-1924; Kli; (1906?); s; Kustos am k. und k. kunsthistorischen Hofmuseum zu Wien. Das Bild bringt Gegenstände aus den Spezialfächern seines Besitzers, Edelmetallarbeiten und Waffen, in einer Gruppe vereinigt zur Darstellung.

Kunst- und Waffenhistoriker, Studierte antike Philosophie und Kunstgeschichte (Dr. phil. 1904), ab 1891 in der kaiserlichen Waffensammlung, 1900 Kustos derselben und wurde 1918 Direktor der Waffensammlung des Kunsthistorischen Museums. Ruhestand 1922 als Hofrat. Ehrenamtlich leitete List das Museum der Stadt Mödling. Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, hauptsächlich zur Geschichte der Waffenkunde, und fungierte als Berater bei Ausstellungen in verschiedenen europäischen Staaten. Durch die Katalogisierung privater Waffenbestände (bspw. Grafenegg, Pottenstein, Vaduz) erwarb er sich Verdienste um deren Sicherung (Czeike).

Nachweis: Abb. Zeitschrift f. Bibliothekszeichen – Bücherkunde und Gelehrtengeschichte, Organ des von Friedrich Warnecke begründeten Exlibris –Vereins zu Berlin, XVI. Berlin 1906. No. 1, S. 19, Beschreibung S. 19;

7) Camillo List, 1867-1924; Kli; ?; (1906?); w.o.; … nackte weibliche Figur, die Schönheit, ein Goldgefäss in der Hand und den Künstlerschild zur Seite, auf Büchern.

Nachweis: Abb. Zeitschrift f. Bibliothekszeichen – Bücherkunde und Gelehrtengeschichte, Organ des von Friedrich Warnecke begründeten Exlibris –Vereins zu Berlin, XVI. Berlin 1906. No. 1, S. 19, Beschreibung S. 19;

8) Philipp Strasser, 1840-1914, Bestattungsunternehmer in Salzburg, Rudolfskai No. 44, Sammler von Salzburger Ansichten; Kli; 103×71; s. auf beige; 1900; s; … das für Herrn Philipp Strasser Salzburg 1900 entworfene Exlibris für dessen Büchersammlung von Salzburgensien. Das im spätgotischen Stile gehaltene Bibliothekszeichen gibt in der Mitte unter den Wappenschilden des Landes und der Stadt Salzburg einen Ausblick auf die malerisch gelegene alte Festung „Hohensalzburg,“ die 1077 von dem Erzbischof Gebhard angelegt, 1495 von Leonhard von Keutschach erweitert und von Paris Lodron und Max Gandolph in ihrer jetzigen Gestalt hergestellt wurde. Im unteren Schilde erscheinen die schwarzen Schlüssel der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg über einer Salzkufe. Die aufgestellten Bücher stehen im Bezuge zur Bibliothek, dem das Bildchen als Exlibris dienen soll. Nachweise: ÖEG Jb. 1/1903, S. 55 (Nach diesen Jb. soll es 4 Exlibris für Philipp Strasser geben). Gut. Kat. 2, L-Z, S. 487, 43.015; Slg. Rath    

9) Philipp Strasser; Kli; 100×63; sw; s; … ein Exlibris , das ebenfalls Herrn Philipp Strasser in Salzburg zugehört, enthält eine etwas eigentümliche Komposition, die erst durch den Inhalt der Bücher, für die das vorliegende Exlibris bestimmt war, verständlich wird. Der Eigentümer des Bibliothekszeichens sammelt nämlich bei gewissen weltgeschichtlichen oder sonstigen bedeutungsvollen Ereignissen die darüber erscheinenden Pressprodukte aus allen Weltteilen. So besitz er vom Todestage des Fürsten Otto Bismarck, dem 31. Juli 1898, eine bedeutende Sammlung von deutschen, österreichischen und ausländischen Zeitungen aller Parteirichtungen und Religionen, im ganzen 913 Stück, ferner aus Österreich-Ungarn eine komplette Sammlung von Zeitungsnummern zum 50jährigen Regierungs-Jubiläum Kaiser Franz Josefs und bei Gelegenheit der Ermordung der Kaiserin Elisabeth von Österreich.

Die im Jahre 1902 erfolgte Krönung König Eduard VII. von Grosbritanien und Irland gab Veranlassung zur Entstehung einer eigenen Sammlung von Zeitschriften, die, in Buchform gebunden, mit dem vorliegenden Exlibris versehen wurden. Die im Haus des Sammlers zusammenströmenden Berichte aus allen Weltteilen finden im oberen Teile des Bibliothekszeichens ihre symbolisierende Darstellung, während unten das mit der englischen Königskrone geschmückte Monogramm Eduard VII. auf den Büchern ruht, die wieder an den königlichen „Badges“ ihre Stütze finden. Neben der Tudorrose finden wie die Distel von Schottland und das Kleeblatt von Irland, sowie das Ahornblatt von Kanada und das nicht offizielle Badge von Indien, die Lotosblüte…

Nachweis: Gut. Kat. 2, L-Z, S. 487, 43.180; Slg. Rath    

10) Philipp Strasser; Sammlung Von Zeitschriften Aus Den Tagen Der Krönung 1902 Angelegt von Phillip Strasser Salzburg; Litho od. Kli; ca. 65×41; braun-w. und sw; 1902; s; Stadthaus des Eigners, vom Erckerfenster Telegrafenleitungen zum Globus laufend; re. unten Bücher unter gekrönten Monogr. „ER“. Varianten: 105×66, braun-w; 105×66, sw; Nachweis: Gut. Kat. 2. L-Z, S. 487, 43.018; Slg. Rath  

11) Phil. Strasser, an. D. 1585, Salzburg 1905; Kli; 49×70; sw; 1905; s; Nachweis: Gut. Kat. 2, L-Z, S. 487, 43.014; Slg. Rath

12) Philipp Strasser Salzburg1904; Kli/Raster nach Foto; 55×31; sw; 1904; Knabenportrait in Jugendstil-Rahmung; Nachweis: Gut. Kat. 2, L-z; S. 487, 43.016; 

13) Philipp Strasser Salzburg 1904; Kli/Raster nach Foto; 55×41; zweifarbig; 1904; Portrait des bärtigen Eigners in Jugendstil-Rahmung; Nachweis: Gut. Kat. 2, L-Z, S. 487, 43.017;

14) Aus der Bücherei des Alex.(ander) Freiherrn von Dachenhausen Nr….; 1848-1916,  Württhenbergische Anerkennung des Freiherrenstandes am 31.5.1878, Kgl. Preuß. Oberleutnant a. D., genealog. Schriftsteller, Redakteur, Herzogl. Arenbergischer Archivar, Herald. Zeichner; Kli; 106×79; sw; 1892; s; Wappen von Renaissance-Dame gehalten. Variante: sw/kol; (geknickt). Nachweis: Gut. Kat. 2, L-Z, S. 487, 43.009, Abb.;  

15) Hugo Ströhl Wien, No. 8.7. Kli, sw; s; Nackte Muse mit Wappen in den Händen rechts und links, Hut mit mehreren Federn auf Wurzel mit Ranken stehend; (Da die Zahlen 8.7. handschriftlich stehen, wird es sich um ein Benütztes Exlibris des Eigners handeln); Slg. Rath  

16) Hugo Ströhl; Kli; farbig; o.J;  Nachweis: Erwähnt in K. E. Graf zu Leiningen-Westerburg, Bibliothekszeichen, Exlibris, S. 391-392, Verlag Julius Hoffmann, Stuttgart MCMI;

17) Hugo Ströhl; Litho od. Kli; 105×75; vierfarbig; s; Wappen; Nachweis: Gut. Kat. 2, L-Z, S. 487, 43.019;

18) Josef Schwanzer; Nachweis: Erwähnt im ÖEG Jb.1/1903, S. 55, da folgender Hinweis: noch nicht gedruckt;

19) Max Bank; Kli; 80×52; sw; 1903?; s; hochrechteckiger griechischer stilisierter Tempel, links: Pfeilköcher hinter Schild, rechts: Schwert hinter Schild, Bärenfell in der Mitte;  mit Text: ΓΝΩθΙ ΣΕΑΥΤΟΝ (erkenne dich selbst), weiterer Text: ΝΜΗΡΟΣ (HOMER?), HORATIVS, DANTE, SHAKESPEARE, CALDERON, MOLIÈRE, GOETHE: Nachweis: Erwähnt im ÖEG Jb.1/1903, S. 55, Abb.; S. 58; Gut. Kat. 2, L-Z; 487, 43.007; Slg. Rath

20) E. J. Haas; Nachweis: Erwähnt im ÖEG Jb. 4/1904, S. 72;

21) Oscar Guttmann, Chemiker und Chemiehistoriker, 1855-1910; (in London, Heliogravure, in London ausgeführt); 95×72; sw; o.J. (1899); s; Neben dampfendem Gerät vor Stadttor stehender Renaissance-Herr (Beruf: Zivil-Ingenieur). Motto: CON LA PATIENZA S´AQUISTASCIENZA (HURTTENBACH 1635).  Nachweis: Erwähnt in K. E. Graf zu Leiningen-Westerburg: Bibliothekszeichen, Exlibris, S. 391, Verlag Julius Hoffmann, Stuttgart MCMI; Gut. Kat. 2, L-Z, S. 487, 43.010;  

22) Lydia Freifrau von Sterneck, vermutlich: Lydia Freifrau von Daublebsky von Sterneck zu Ehrenstein, geb. Griswold in New London Connecticut; Kli; ca. 61×62; braun-w; o.J.; Allianzwappen auf Münze. Motto: FORTITER ET CELERITER; Nachweis: Erwähnt 1899 in K. E. Graf zu Leiningen-Westerburg: Bibliothekszeichen, Exlibris, S. 392, Abb. S. 393; Verlag Julius Hoffmann, Stuttgart MCMI; Gut. Kat. 2, L-Z, S. 487, 43.013;  

23) Christian Schütz; Kli; 90×60; s auf beige; o.J. (1906); s; Sitzender lesender Gelehrter, von Rankenwerk mit Früchten gerahmt. Motto: VERITAS ET LIBERTAS. Variante: braun-w.; Nachweis: Gut. Kat. 2, L-Z, S. 487, 43.012; Wolf.: 1000 Exlibris, S. 184 Abb.; Slg. Rath

Erstellt von Peter Rath ©, Wien, Jänner und Februar 2020.