RUDOLF DIRR (1919-2002), Stecher, Grafiker, und Karikaturist und Buchkünstler.
Endlich kann ich wieder 2 Blätter einem bestimmten Künstler zuordnen! Eine Unterschriebene Doublette aus der Sammlung von Henk Weltje brachte mich auf die Spur. Beide Blätter sind Kupferstiche (C2), auch keine Exlibris, sondern Neujahrswünsche aus den Jahren 1957 und 1949. Die Originalblätter bekam ich von den Wiener Sammler Robert Wenzl, dem die Zuordnung auch unklar war.
Obwohl von Dirr nur zwei Neujahrswünsche bekannt sind, wird er in Manfred Neureiters Lexikon der Exlibriskünstler zitiert.
Bibliografie Prof. Rudolf Dirr:
Geboren in Wien XVI am 16.2.1919, besuchte er die Graphische- Lehr und Versuchsanstalt von 1933 bis 1938. Er meldete sich 1938 freiwillig zum Österreichischen Militär. Ab 1945 beim Deutschen Militär, teilweise als technischer Zeichner beim Heeresbauamt. Dir studierte ab 1945 an der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz fünf Jahre bei Prof Andersen. Gleichzeitig, ab 1945 begann er seine Tätigkeit als Graphiker und Illustrator u. A. bei dem „Jungbrunnen Verlag“ und dem „Universum Verlag“, wo Dir für technisch- wissenschaftliche Illustrationen verantwortlich war.
1947 wurde er von Marianne und Oskar Pollak für den Vorwärts Verlag verpflichtet. Dirr arbeitete für die „Frauenfesttagszeitschrift,“ die „Arbeiterzeitung“, die „Frau“, und das „Kleines Blatt“. Nebenbei entwarf er Plakate, Bucheinbände und Inserate. Weiter einige Jahre bei der Firma „Adressen-Suppan“ als freier Mitarbeiter. Bekannt wurde der Künstler als Karikaturist bei der „Arbeiter-Zeitung“, wo er von 1967 bis zum Ende der Zeitung 1989 tätig war. Anschließend war Dir fünf Jahre als Karikaturist bei der Wiener Zeitung tätig. 1986 wurde ihm der Berufstitel „Professor“ verliehen. Der Künstler erlitt 1991 einen Schlaganfall und verstarb am 25.12.2002.
PREISE
1. Preis ÖBB „Fahrt ins Glück“, diverse Preise von Privatfirmen
1. Preis „Österreichische Klassenlotterie“
1. Preis ÖBB „Fahrt ins Glück“ diverse Preise von Privatfirmen
1947 Plakatpreis „Wien baut auf“
1948 1. Preis „Internationale Plakatausstellung“
1971 Preis der GEWISTA für das Anti-Raucher-Plakat
Mit einigen der Preisgelder konnte sich der Künstler sein Studium finanzieren.
AUSSTELLUNGEN
1975 Athen: „Internationale Karikaturen-Ausstellung
1976 Israel, Bulgarien UNICEF, Scheibbs Künstlergalerie
Diverse Ausstellungen Schlosshof, Korneuburg
Operngalerie: 70 Jahre Kreisky
1976- 1977 2 Jahre politische Karikaturen „Stern“
„ORF – Karikatur der Woche“
Der Nachlass von Rudolf Dirr in der Sammlung des Vereins der Geschichte der Arbeiter/innen Bewegung wurde 2008 Bearbeitet. Der Verein besitzt mehrere hundert Originalzeichnungen, welche Dirrs Witwe Elisabeth dem VGA als Schenkung überlassen hat.
Erstellt von Peter Rath, Stand Neu: Juli 2020, August 2019