Rudolf Klement, 1895-1985

Rudolf Klement, Maler, Graphiker, Heraldiker. 1895-1985, Biographie.

Vorwort

Nach einem Zufallsfund in der Heraldisch – Genealogischen – Gesellschaft „Adler“, ist es nun an der Zeit, sich mit dem Künstler genauer auseinander zu setzten. Ich habe in der Bibliothek der Gesellschaft „Adler“, die Senftenegger Monatsblätter in der Hand gehabt. Völlig überrascht haben mich Wappenabbildungen und vor allem drei heraldische Exlibris von Rudolf Klement, die ich bisher aus der einschlägigen Literatur nicht kannte!

Biographie

Rudolf Mathias Klement wurde in Wien am 28.11.1895 als Sohn des Rudolf Klement und der Juliana Maria Kerschbaumer geboren. Er starb verw., in Salzburg am 29.4.1985.

Der Künstler absolvierte die Militärrealschule in Enns und begann anschließend eine Beamtenlaufbahn bei der Post.

In seiner Freizeit bildete er sich als Maler und Graphiker aus und entwickelte eine ausgesprochene Begabung für die Wappendarstellung. Als Zeichner von heraldischen Exlibris wurde er bald in seiner Heimat berühmt. Er schildert selbst seine Entwicklung mit den Worten: „Über das Sammeln von Exlibris bin ich zur Heraldik gekommen und da waren es vor allen der Münchner Kalender des allverehrten Schleißheimer Meisters Otto Hupp, der mich angeregt und den ich auch im weiteren Sinne als meinen Lehrer betrachte.“

Wappen: In Silber ein aufgerichteter grüner Zweig des Clemantis mit fünf (1,2,2) Blättern und 2 Ranken balkenweise. Auf dem Helm mit grün-silbernen Decken der aufgerichtete Zweig wie im Schild.

Mitgliedschaften: „Adler“ 1934-1959, dann wieder ab 1977, ÖEG 1919.

Er entwarf etliche Gemeindewappen des Bundeslandes Salzburg und malte die Reihe der Wappen der Erzbischöfe von Salzburg des 19. Und 20. Jahrhunderts (vgl. Monatsblatt Adler 1973, S. 297). Er beteiligte sich mit mehreren Arbeiten an der heraldischen Ausstellung des Adlers, Wien 1960 (vgl. Kat. Nr. 438-440). Nach der dortigen Würdigung zeichnen sich seine Blätter durch die klare Komposition, den kräftigen Strich und die Wohlausgewogenheit der einzelnen Wappenteile aus.

Einzelne Familienwappen-Schöpfungen fanden auch in der DWR (Deutsche Wappenrolle) ihren Niederschlag (Bspl.: XXI 46). Rudolf Klement war Mitglied des Österreichischen Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem siehe:

„Festschrift 50 Jahre Statthalterei Österreich Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem“. Ordensnachrichten, Heft VII, Juni 2004. (Ordo Equestris Sancti Sepulchri Hierosol Ymitani.)

Es waren 22 Herren, die mit Stichtag 1. August 1950 dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem angehört haben. (Auch Kardinal Initzer!) Quelle: Internet 2018.

Leider ist von einem Leben sehr wenig in der Literatur zu finden. (Nicht im Czeike, WBIS usw.)

Weitere Illustrationen, Auswahl:

Wiener Genealogisches Taschenbuch 1935-1937; Monatsblatt „Adler“ 1943, S. 114-125; Grüll: Wappen des Benediktiner-Klosters Lambach, Wien 1949; Senftenegger Monatsblätter.

Österreichischer Wappenkalender 1957, da Wappen für:

Andreas Freiherr von Baumgartner, Johann Bernhard Fischer von Erlach, Sigmund Freiherr von Herberstein, Andreas Hofer, Andreas Ludwig Leitgeb, Josef Wenzl Fürst von Liechtenstein, Victor von Miller zu Aichholz, Alois Negrelli von Moldelbe, Clemens Freiherr von Pirquet, Carl Freiherr von Rokitansky, Leo Graf von Thun und Hohenstein und Hans Graf Wilczek

Pilnáček, Josef: Beiträge zur Genealogie und Heraldik alter schlesischer Geschlechter. Adler, Monatsblatt, Wien, 5. Jg. 7. – 9. Folge, Juli – September 1943 (36 Familien Wappen, davon 13 von Rudolf Klement

Klement besaß eine umfangreiche heraldische Bibliothek, in der u. a. eine ganze Serie Vormerkbücher des Wiener Wappenmalers Junginger enthalten ist, der die Wappen in einer großen Anzahl österr. Adelsverleihungsurkunden unter Kaiser Franz Joseph gemalt hat.

Literatur allgemein, (Auswahl):

Siebmachers großes Wappenbuch Band H. Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie Sphragistiker, Vexillogen und Insignologen. Herausgegeben vom HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften.

Bearbeitet von Jürgen Arndt unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner.

© 1992 Verlag Bauer & Raspe, Inhaber Manfred Dreiss, Neustadt an der Aisch, ISBN 3-87947-109-6.

Fuchs H.: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881-1900. Wien, Bd. 1. 1976, S. K130.

Kubat in Monats-Zeitschrift „Adler“ 1932, S. 122/23. ÖEG Jb. Bd. 25, Wien 1930, S. 17. Nachruf in Zeitschrift Adler, 1986, S. 27.

Röhrig, Floridus: Das Wappen des neuen Salzburger Erzbischofs Dr. Karl Berg. „Adler“ Zeitschrift 9. Band, Heft 10, April/Juni 1973.

Pilnáček, Josef: Beiträge zur Genealogie und Heraldik alter schlesischer Geschlechter. „Adler“, Monatsblatt, Wien, 5. Jg. 7.-9. Folge, Juli – September 1943. (36 Familienwappen, davon 13 von Rudolf Klement.)

Literatur, Exlibris (Auswahl):

Exlibris: 10.000 Exlibris … / Jens-Heiner Bauer. Hannover, 1983, S. 242;

Schutt-Kehm, E.: Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums. Wiesbaden, T. 1. 1985, S. 184, 186;

Exlibris aus den Sammlungen Ignaz Dörfler, Wien, Ludwig und Heinrich Graf, München,

Rudolf Freiherr von Hoschek, Prag: Auktion am 4. November 1991. München: Dietrich Schneider-Henn, 1991, Nr. 292;

Scheffer, H. R.: 100 Jahre österreichisches Exlibris. – Wien, 2004, S. 138, A-K, S. 581;

Kroneberger, K. G.: Die Exlibrissammlung der Pfälzischen Landesbibliothek. Speyer, 1982, S. 141;

Witte, K.: Monogrammlexikon, III. 1993, S. 81;

Schutt-Kehm, E.: Hexe, Hausfrau, Heilige: Frauen in Exlibris für Frauen. Wiesbaden, 1998. –

Anschriften:

Kleinzell bei Hainfeld/NO (1919); Korneuburg bei Wien, Landhaus Klement (1935); Salzburg, Solaristr. 32.

Nachlass:

Vermächtnis zugunsten der Benediktinerinnen – Abtei am Nonnberg in Salzburg. Nach Anfrage nicht einsehbar.

Nach Auskunft HR Dr. Kugler werden Nachlässe erst 50 Jahre nach dem Tode des Verstorbenen freigegeben (1935?).

Erstellt von Peter Rath, Wien; © 2020